Projekte

„Überall Punkte - Kunst braucht keine Sprache“ - ein transkulturelles Projekt

Plön 2023 - Breitenauschule

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund 

In diesem Projekt lernen die Schüler*innen die Arbeit der Künstlerin Yayoi Kusama kennen und lassen sich von ihrem Werk inspirieren.

Yayoi Kusama hatte es als asiatische Frau erst schwer, auf dem Kunstmarkt Fuß zu fassen.

Sie ging als junge Frau aus Japan in die USA, um dort ihre Kunst zu verwirklichen. Sie setzte sich als asiatische Frau in der männlich dominierten Kunstwelt durch und nutzte u.a. Kunst als therapeutisches Mittel, um ihre Ängste zu bewältigen. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Künstler*innen der Gegenwart und ist eine innovative Denkerin. Ihre Kunst ist grell, dekorativ und passt ins Zeitalter des Selfies. Ihr Lebensweg findet auch bei vielen Kindern Anklang. Ihre Kunstwerke und vor allem ihre Rauminstallationen mit den klaren Farben, den vielen Punkten, Kürbissen und Spiegeln sind leicht zugänglich. Ihre Installationen sprechen alle Sinne an und können damit auch Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse erreichen. Viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung haben traumatische Erfahrungen hinter sich oder machen sich Sorgen um ihre Familien in ihren Heimatländern. Die Ausstellung als Gemeinschaftskunstwerk der Schule zeugt von Freude, Toleranz und Verständnis und ist ein Fest der Gemeinsamkeit. Besonders die interaktive Rauminstallation, in der alle Besucher bunte Punkte aufkleben dürfen, bringt die ganze Schulgemeinschaft zusammen.

Alle können die Erfahrung machen: Kunst tut gut!

Institution(en)

Museum des Kreises Plön mit norddeutscher Glassammlung, Plön, Julia Meyerl
Breitenauschule, Plön

Gruppengröße

2 Klassen á ca. 30 Schüler/-innen

Altersstufe

Primarstufe, auch möglich für alle anderen Stufen

Rahmenbedingungen

Künstlerische Arbeit im Kunstraum
Unterstützung der Lehrer*innen, Projektarbeit in allen Fächer (für das gesamte Kunstfest), genaue Planung
Fächerübergreifendes Arbeiten: Kunst, Deutsch, Musik, Mathe, Geschichte, Medien …

Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen) 

- 3 Projekttage Einführung ins Werk der Künstlerin, Planung und Modellbau für Rauminstallation, Aufbau der Rauminstallation und Ausstellungsaufbau, Gestaltung der Ausstellungsplakate  

 - 3 Eventtage mit Punkte-Kleben in der Rauminstallation, Generalprobe, öffentliches Kunstfest, Fotodokumentation und Portraitfotos der Schüler/-innen

Projektverlauf

Die Projektarbeit mit den Künstlerinnen findet in zwei 4. Klassen statt.

Nach intensiven Beschäftigung mit dem Werk der Künstlerin erforschen die Schüler*innen einige Aspekte der Arbeit der Künstlerin. Dafür werden sie in kleinen Gruppen Modelle von Rauminstallationen in Kartons bauen und verschiedene Gestaltungsmethoden ausprobieren und der Klasse vorstellen. So lernen sie, positive Kritik zu üben und Kritik anzunehmen. Die

Gruppenarbeit an den „Kartonmodellen“ ist die Vorarbeit, um eine Rauminstallation als realen Raum zu planen und zu bauen und mit künstlerischen Mitteln zu gestalten.

Die Schüler*innen entwerfen eigene Muster und gestalten sie auf Plakaten. Später übertragen sie die Muster mit Textilfarben auf weiße T-Shirts, stellen sich in die Installation, und machen eigene Selfies vor Ort, in der Art, wie man Selfies von Yayoi Kusama vor ihren Werken kennt.

Bereits vor den Eventtagen wird eine Art „Obliteration Room“ in der Eingangshalle aufgebaut.

Der Raum wird möbliert, alle Möbel und Gegenstände werden von den Schüler*innen weiß gestrichen. Anschließend beginnen die Schüler*innen der 4. Klassen bunte Punkte in den weißen Raum zu kleben, danach folgen alle Kinder der Schule  und alle Besucher der Ausstellung. Jeder darf daran mitwirken, so dass aus einem ursprünglich weißen Raum ein typisches Yayoi-Kusama-Kunstwerk wird: eine Installation, die bis zur Auflösung aller Konturen mit Punkten überzogen wird. Einige Schüler*innen berichten, dass ihnen vor lauter Punkten ganz „schwindelig“ wird und sich ihre Wahrnehmung verändert.

Der Entstehungsprozess der Rauminstallation und die Veränderung des weißen Raumes zum bunten Punkteraum wird mit einem schuleigenen Tablet als STOP MOTION FILM aufgenommen und dokumentiert. Es besteht der Wunsch, die Installation noch bis zu den Sommerferien bestehen zu lassen.

Unter Federführung der 4. Klassen lassen sich alle Kinder der Schule von der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama inspirieren. So gibt es zu Beginn des Kunstfestes, zu dem alle Eltern und Interessierten eingeladen sind, eine bunte Punkteshow mit zahlreichen musikalischen Darbietungen und selbst getexteten Liedern und Tanzvorführungen, darunter auch wilde tanzende Lamas … Dabei werden die Zuschauer von den Schüler*innen, zum Teil mehrsprachig, durchs Programm geleitet. Die Schüler/-innen weisen immer wieder darauf hin, was sie an der Künstlerin Yayoi Kusama besonders beeindruckt. Viele persönliche Statements, wie z.B. „ich habe gelernt, dass Kunst frei ist“ oder „Yayoi Kusama hat ihre Kunst weitergeführt und sich durch nichts stoppen lassen“, werden ausgedruckt und zwischen den Schülerarbeiten aufgehängt. In der ganzen Schule sieht man nun von Yayoi Kusama inspirierte Kunst in den Räumen, in den Gängen, typografische Mustergestaltung, Bildvortrag über die Künstlerin – moderiert von Schüler*innen der 4. Klassen, Fotoaktion mit roten Perücken, wie die Künstlerin sie trägt, bis zu gepunkteten Muffins und Kuchen, die von den Eltern und Mitgliedern des Fördervereins gebacken und gestaltet werden.

Die letzten beiden Projekttage werden von einer Fotografin begleitet und dokumentiert. Bevor die Schüler*innen eigene Selfies vor ihren Werken und in der Installation machen, bietet die Fotografin einen kompakten Medienkompetenz-Workshop an, in dem die Schüler/-innen den richtigen Umgang mit eigenen Fotos und Selfies im Internet lernen können.

Projektabschluss / Dokumentation

Fotografische Eindrücke von den Projekttagen, dem Eventtag und der Stop Motion Film über die Entwicklung der Rauminstallation vom weißen Raum zum bunte Punkteraum, werden auf https://youtu.be/U0nnr9vrFTM  gezeigt, weitere Fotos und Infos auf der Schulwebsite unter Projekte: Kunstfest.  

Hauptansprechpartnerin

Schule: Claudia Holstein, claudia.hollstein@schule-sh.de

Weitere Mitwirkende

Julia Kaergel (Kulturvermittlerin und bildende Künstlerin)
Svila Adam (Kulturvermittlerin und Fotografin)

Verweise auf Begleitmaterialien

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Sponsoren

Kreis Plön, Kooperationspartner Kreismuseum der Stadt Plön
Schulverein der Schule





Ansprechpartner

Julia Kaergel

julia.kaergel-ploe(at)kulturvermittler-sh.de